
Der Kampf um die Datenspeicherung
- Day1 Data Blog
Der Kauf von Speicherplatz war stets einfach: Man wählt eine Festplatte die dem eigenen Budget und der benötigten Speicherkapazität entspricht. Doch der Aufstieg der SSD und der Cloud Storage Angebote erschwert die Entscheidung bei der Wahl des Speicherortes.
Es bestehen je nach Wahl der Datenabspeicherung große Unterschiede zwischen den Preisen pro GB und den Zugangsgeschwindigkeiten. Obwohl Clouddienste häufig teurer sind, bestehen weniger Chancen für den Verlust der eigenen Daten. Sie wählen lediglich was abgespeichert wird, die Hardware Komponente und Wartung übernimmt der Cloudanbieter.
Doch so leicht ist die Entscheidung, besonders für Unternehmen nicht. In letzter Zeit häufen sich Meldungen von gehackten Anbietern wie Yahoo und Dropbox. Die Zugangs- und Accountdaten von Millionen Usern wurden gehackt und zum Verkauf angeboten. (Mehr zu den Vorfällen finden Sie hier: (http://www.pcwelt.de/news/Yahoo-Hacker-sollen-200-Millionen-Nutzerdaten-geklaut-haben-10046368.html und http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Dropbox-Hacker-Angriff-16239955.html) Ein Schutz Ihrer internen und sensiblen Daten kann Ihnen bei diesen Anbietern nicht 100%ig gewährt werden. Die Anbieter verschlüsseln Ihre Userdaten zwar, doch häufig handelt es sich dabei um alte Verschlüsselungsmethoden, welche bereits seit Jahren vom Hobbyhacker entschlüsselt werden können. Zudem geben die wenigsten Cloudanbieter an, wie und auf welche Weise die Userdaten vor fremden Zugriff geschützt werden und wie aktuell die genutzte Verschlüsselungsmethode ist.
Doch zurück zum Preisvergleich bei der Datenspeicherung:
Direkter Vergleich der Cloud Storage Anbieter – Preis pro 1TB / Monat:
Anbieter | Preis für 1TB pro Monat | Besonderheiten |
---|---|---|
Apple iCloud | 9,99 € | - |
Microsoft One Drive | 7,00 € | beinhaltet zudem Office 365 Personal |
Google Drive | 9,99 € | - |
Dropbox | 9,99 € | - |
Amazon Cloud Drive | 5,83 € | unbegrenzter Speicherplatz |
Preise pro 1 TB über vier Jahre:
Speichermedium | Modell | Preis pro 1TB über 4 Jahre |
---|---|---|
1TB SSD | Samsung 850 EVO | 339 € (=Beschaffungspreis) |
1TB Festplatte | Toshiba SATA 7,200rpm | 53 € (=Beschaffungspreis) |
1TB Cloud Storage | Durchschnitt der Anbieter | 479,52 € |
Der Preis ist nicht der einzige entscheidende Faktor bei der Wahl des Speichermediums. Auch die Geschwindigkeit spielt dabei eine große Rolle, so sind SSDs beispielsweise doppelt so schnell beim Aufruf von Dateien und der Dateispeicherung.
Verglichen wurde die zwei Datenträger mit dem größten Marktanteil: die Western Digital Blue 1TB Festplatte und Samsung’s 850 EVO SSD sowie der Durchschnitt aller Cloudanbieter.
Abgeschlagen sind hier eindeutig die Clouddienste, welche zudem natürlich noch abhängig von der eigenen Internetgeschwindigkeit sind. Unumstritten ist dabei jedoch, dass Clouddienste niemals die Geschwindigkeit von lokalen Datenträgern erreichen werden. Selbst mit einem schnellen Internetzugang ist man noch abhängig von den Servergeschwindigkeiten der Cloudanbieter.
Benötigte Zeit um eine 1GB Datei zu öffnen / abzuspeichern:
Speichermedium | Aufrufen | Abspeichern |
---|---|---|
SSD | 2 sec | 2,5 sec |
Festplatte | 5 sec | 6 sec |
Cloud | 2 min 52 sec | 14 min 40 sec |
* Geschwindigkeiten ausgehened von einem 50mbps (Download) / 10mbps (Upload) Internetzugang.
Es zeigt sich, dass die Wahl für das bevorzugte Speichermedium abhängig vom eigenen Nutzen ist.
Fragen, die Sie sich daher bei Ihrer Entscheidung stellen sollten, sind:
- Wie schnell/langsam ist Ihre Internetgeschwindigkeit?
- Existieren sensible Daten welche unter keinen Umständen in die Hände Zweiter gelangen sollten?
- Prüfen Sie die AGB’s der Cloudanbieter, treten Sie sämtliche Rechte an Ihren eigenen Dateien ab?
- In welchem Land befindet sich der Serverstandort des Cloudanbieters?
- Wie schnell sollten Ihre Daten aufrufbar sein?
- Wieviel sind Sie bereit für die Datenspeicherung pro Monat auszugeben?
Aus Erfahrung als Datenrettungsunternehmen noch folgenden Hinweis:
Bei der Wahl des Speichermediums sollten Sie ein Medium wählen, welches nach derzeitigem Stand der Technik bei einem Hardwareausfall auch wieder soweit reparabel ist, dass eine Wiederherstellung der Daten möglich wäre. Leider ist dies bei ca. 50 % der SSD Marken noch nicht der Fall.